Kaum ein Material kommt so häufig in unserem Alltag vor wie Papier. Es wird geschätzt, dass jeder fünfte Baum auf der Welt für die Herstellung von Papier gefällt wird. Unser Papier stammt größtenteils aus skandinavischen Ländern wie Finnland und Schweden. Rund die Hälfte des in Deutschland benutzten Papiers wird aus skandinavischem Holz gefertigt. Aber auch aus Wäldern in Südamerika, Kanada oder Asien stammen die nötigen Ressourcen für die Herstellung von Papier. Besonders der Amazonas-Regenwald in Brasilien hat eine erschreckende Entwicklung erfahren. Ein Beispiel gefällig? Zwischen 2000 und 2010 ist das Amazonasgebiet von 4,1 Millionen Quadratkilometern auf 3,4 Millionen Quadratkilometern geschrumpft. Das bedeutet jede Minute wurden Waldflächen des Amazonasgebiets in der Größe von vier bis fünf Fußballfeldern vernichtet.

Deutschland versinkt in einer Papierflut

Jeder Deutsche verbrauchte 2014 im Durchschnitt pro Jahr 250 kg Papier. Das ist so viel Papier, wie die Bevölkerung von Afrika und Südamerika zusammen. Laut WWF werden jährlich etwa 30 kg Papier allein für Werbeprospekte verbraucht. Mit der wachsenden Zerstörung der Wälder, werden viele Tierarten ihren Lebensraum für immer verlieren. War in der Mitte des 19. Jahrhunderts noch zwei Drittel der Landfläche der Erde mit Wald bedeckt, sind es aktuell nur noch ein Drittel.

Wusstest du schon, dass Deutschland nach den USA, Japan und China an vierter Stelle der größten Papierproduzenten der Welt steht?

Wenn es nicht ohne Papier geht, ist Recyclingpapier die umweltfreundlichste Wahl. Umweltfreundliches Papier erkennt man zum Beispiel am Zertifikat „Der Blaue Engel“. Das Papier kann bis zu sechs Mal recycelt und somit wiederverwendet werden. So werden weniger Frischfasern aus Holz zur Papierherstellung benötigt. Dies würde die Nachfrage nach Papier nachhaltig senken. So ließe sich auch das Problem mit dem illegalen Holzhandel bekämpfen.